Am Dienstag-Morgen brachen wir früh auf, um bei Hans den Schlüssel zur Saint Marcel abzuholen; heute war das Reseau III unser Ziel.
Im vergangenen Jahr haben wir es schon versucht, sind aber durch ein gefülltes Syphon zum Umdrehen gezwungen worden.
Also am bekannten Platz das Auto geparkt, aufgeschlatzt und ab ging es.
Ja, ist schon komisch, so ganz legal und ohne Stress mit Schlüssel irgendwo einfahren zu können,
Drinnen ging es im Schnellschritt durch die Galerie d'Entrée, L'Echelle und in den Salle de la Cathedrale - kurz vor dem touristischen Höhlenteil. Dort befindet sich eine Klappe, die zu den unteren Reseaus (II, III) führt. Klappe aufgeschlossen, alle rein und durch das Labyrinth durchgehetzt, bis wir in dem Engpass ankamen, der uns im vergangenen Jahr schon so viel Probleme bereitete.
Hier ist extrem wenig Platz, Decke und Boden kommen dicht aneinander. Wir sind damals nur mit ausatmen, weiterrutschen, luft holen, ausatmen, weiterrutschen durchgekommen. Diesmal ging es deutlich einfacher, entweder weil es eben doch eine Kopfsache ist oder weil wir alle abgenommen haben?
Hier ist Markus schon wieder entspannt, vorher war es wirklich so eng, dass man den Helm absetzen musste, weil man sonst den Kopf nicht hätte drehen konnte.
Und am Syphon war diesmal überhaupt kein Wasser, hier stand das Wasser im vergangenen Jahr so hoch, dass der Durchlass fast völlig überflutet war.
Also flugs durch und für uns unbekanntes Land. Die Strecke hiernach ist ein ungefähr 600m langer Schluff, von denen 200m auf allen vieren krabbelnd zurückgelegt werden will.
Nach anstrengendem Kriechen und Krabbeln und Rutschen erreichten wir endlich den Salle des Mémères, hier konnte man endlich wieder aufrecht sitzen!
Von dort machten wir einen kleinen Abstecher in eine Sackgasse, die Galerie du Buisson. Und hier wandelte sich das Bild von Lehm und Dreck in schöne Versinterungen und Exzentriques.
Nach diesem Abstecher ging es dann weiter in Richtung des Lac a Peage, hier folgen einige Seen aufeinander, die ersten kann man mit fest installierten Hilfsseilen mit ordentlich Kraft an der Wand queren oder man lässt das Wasser in die Stiefel laufen.
endlich erreicht man den Lac a Peage, hier ist eine Hängebrücke über den See installiert.
Das Schild sagt: Links: Passage gratuit (Durchgang kostenlos), rechts Pont a Peage (Mautpflichtige Brücke). französischer Speleologenhumor.
Ein gutes Stück weiter erreichten wir die Chatiere Courbis (Chatiere heisst wohl Katzenklappe, ja und das war es auch: richtig eng!
Ich bin irgendwie dadurch, das ging einigermassen, aber Markus und Nils passten ums verrecken nicht durch das Loch. Christian schaffte es gerade so da durch.
So vereinbarten wir eine Rückkehrzeit und Christian und ich erkundeten den Weg weiter. Eigentlich wollten wir noch den Salle de Opera erreichen, aber zu zweit wollten wir nicht zu viel riskieren.
Wir sind dann zu einer Stelle, wo man aus einem engen Schluff in einen Schacht kommt. Hier war eine Strickleiter fest installiert aber der Weg führte in verschiedene Richtungen weiter, so dass wir es vorzogen, wieder umzukehren.
Auf dem Rückweg zweigten wir noch in eine kleine Seitengalerie ab, die Galerie Tajmahal.
Hier war die Wand über und über mit kleinen Kristallen überwachsen
Auf dem Weg weiter zurück kamen wir an einem Wegweiser vorbei, noch 2170 anstrengende Meter bis zum Ausgang:
Und natürlich ging es den ganzen Weg wieder zurück; endlich nach knapp 8h waren wir wieder zufrieden und geschafft am Tageslicht.
Fazit: Die Saint Marcel ist so vielseitig und unterschiedlich, es ist immer wieder ein Erlebnis. Das wird nicht unsere letzte Befahrung gewesen sein!
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