Am 22.5.2010 sollte es endlich soweit sein, wir (Christian, Markus, Nils und Wulf) brachen auf an die Ardeche in Südfrankreich, nicht, um die erste Wärme des Frühsommers zu geniessen, sondern um ins Dunkel abzutauchen.
Am Abend vorher trafen wir uns in Essen, um das Auto zu beladen; wir hatten doch einige Zweifel, ob der ganze Plunder ins Auto passt. Schliesslich sollte die komplette Höhlenausrüstung für vier Leute inklusive des SRT-Materials mit insgesamt 400m Seil mitkommen. Wir hatten ja grosse Pläne!
Interessanterweise passte doch alles rein, denn der Passat mit leerer Ersatzradmulde und Dachkoffer bietet doch mächtig Raum. OK, er hing schon arg tief, aber die maximale Zuladung war vermutlich noch nicht erreicht.
So konnte es denn am nächsten Morgen früh losgehen. Auch der Abstecher durch Karlsruhe (Danke fürs Frühstück, lieber Eric!), die Spontanbremsung auf der Autobahn (um die 111.111km zu dokumentieren) und der sinnfreie Versuch Geld zu sparen und über die Schweiz zu fahren (Vignette vom Wintersport muss sich ja lohnen), konnten verhindern, dass wir endlich die Grenze zu Frankreich passierten.
Bei Montelimar verliessen wir die Autobahn und fielen erstmal in den nächsten Supermarkt ein, um Lebensmittel zu bunkern.
Nun war aber endlich die Ladekapazität des Passat erreicht, selbst auf dem Rücksitz und auf den Knieen der Fond-Passagiere stapelten sich die Tüten und Verpackungen. Und dann gings ab in die Landschaft der Ardeche auf der Suche nach unserer Ferienwohnung.
Diese lag etwa 5-6km ausserhalb von Vallon-Pont-d'Arc inmitten ordentlich Landschaft.
Es handelte sich um ein uraltes Gehöft, welches sich schon teilweise in Auflösung befand. Dieser Zustand wurde einfach eingefroren anstelle es wieder zu rekonstruieren. Darin waren drei nette Wohnungen eingebaut, wovon zwei als Ferienwohnungen vermietet wurden. Nett, hat uns gefallen.
Leider war die Mobilfunkversorgung grottig und die Vermieterin verstand unter „Internet inklusive“ dass man mal an Ihrem Computer seine Emails checken konnte. Der Fernseher ging auch nicht. Egal wir waren ja nicht zum Surfen und Fernsehen gekommen.
Wir genossen erst mal den ersten warmen Abend bei einem Pastis auf Eis (obwohl, nicht alle; ich durfte den nachher haben) und sanken müde von der langen Fahrt in die Betten.
Ach halt!
Wir lernten unsere Untermieter kennen....
Ich glaube, mich hat so einer gestochen, fühlt sich an wie ein Wespenstich...
Tag 2 Endlich ins Dunkel
Am nächsten Morgen gab es erstmal Frühstücksfernsehen für Nils und was zum Essen für das Team
Anschliessend konnten wir es kaum erwarten, die erste Höhle zum Warmwerden zu befahren: Die Aven de la Cocalhere:
Diese hatten wir in Berichten - ich glaube bei den Guanos - entdeckt. Es handelt sich um eine Horizontalhöhle, die durch einen Fluss bzw Bach geschaffen wurde. Sie soll sehr einfach begangen werden und es tummeln sich dort auch schon ein paar Touristen.
Naja, wir fanden aber an den Koordinaten nur einen Einsturztrichter, der unmöglich ohne Hilfsmittel zu überwinden war. Also ab die Ausrüstung holen und runter an den Fuss des Trichters.
Unten angekommen entschieden wir uns für einen der beiden Höhleneingänge und endlich begann das erste Abenteuer!
Unser erster richtiger Versuch eines Bildes bei dem wir mit verschiedenen Blitzgeräten das Licht komponiert haben:
Einfach kann man diese Höhle bis zu einem wasserführenden Teil befahren, danach braucht man etwas mehr als normale Gummistiefel. Mehr wollten wir auch nicht sehen fürs erste und machten uns auf den Rückweg.
Zurück am Trichter angelangt und da es noch früh am Tag war, erkundeten wir nun die Höhle, die von der anderen Seite des Trichters wegführte.
Diese endete schon nach kurzer Zeit wieder am Tageslicht, der Bach trat hier wohl in ein Canyon.
Hier konnte man recht komfortabel ins Bachbett herunterklettern, nun wurde uns auch klar, woher die Berichte über die Menschenmassen kommen, wir sahen sie, arrrgh!
Wir trafen auf eine Familie auf Sonntagsausflug, die absonderlichsten Taschenlampen in den Händen, die Kinder in Badelatschen, der Vater ein Hanfbaumarktseil schulternd! Obwohl: Wir in Schlazen, Helmen und Geleucht müssen mindestens so bizarr auf sie wie sie auf uns gewirkt haben!
Also schnell zurück in die Höhle bis zum Trichter und rauf zur Oberfläche!
So war unsere erste Befahrung auch zu Ende und voller Eindrücke und zufrieden schälten wir uns in der warmen Sonne aus unseren Schlazen
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