Und am Vortag musste ich noch nach Budapest und kam erst gegen halb zehn wieder in Düsseldorf an, Koffer musste also schon am Wochenende vorher gepackt sein und insbesondere die Carepakete/Geschenke für meine Amerikaner nahmen doch erheblich Platz ein (Mein Bruder und seine Familie stehen auf Nusspli, dem Original von Zentis; Nutella ist nur eine schlechte Kopie, gibt es dort mittlerweile auch zu kaufen und für meine Schwägerin - sie ist Amerikanerin - ist europäische Milka Schokolade ein absolutes Suchtmittel. Irgendwie schmeckt amerikanische Schokolade auch wirklich nicht so gut, ich habe mal gelesen, es läge an einem anderen Emulgator oder so: Die normale Schokolade dort, sei es in Tafelform oder in M&Ms verarbeitet hat immer einen unangenehmen Nachgeschmack. Und natürlich Bilderbücher und Spielzeug für meine kleinen Neffen!) Jedenfalls ist der Koffer auf dem Rückflug deutlich leerer (auch nach diversen Einkäufen) als auf dem Hinflug.
Nun, der Wecker klingelte und 20 Minuten später war ich auch unterwegs Richtung Frankfurt. Klappte alles wie geplant und ohne Probleme traf ich zeitig am Gate ein. Dieser lag irgendwo im Terminal 1 - ich glaube C - das einzig bemerkenswerte, er lag sehr abgelegen und im Untergeschoss bzw ebenerdig. Direkt durch das Fenster konnte man das Bugrad und nach oben blickend die Nase des Flugzeugs sehen. Der Raum war durch eine Sicherheitsschleuse abgetrennt und machte mehr den Eindruck eines Warteraums denn eines normalen Gates. Er war brechend voll mit Menschen und man fühlte sich direkt aus Europa auf den Subkontinent versetzt. Natürlich, der Flug startete ja nicht in Frankfurt, sondern die Maschine kommt von Mumbay (Bombay), Frankfurt ist nur eine lästige Zwischenlandung auf dem Weg nach Chicago. Es gibt nur wenige zu- bzw aussteigende Passagiere, nur knapp 20 Europäer stiegen in Frankfurt zu.
Bald gings auch an Bord der brandneuen Boing 777, schickes Flugzeug, gute Ausstattung: Es gab ein In-Seat-Entertainment-System auch in der Holzklasse, das heisst jeder hat seinen eigenen Bildschirm auf der Lehne des Vordersitzes und kann das Programm selber bestimmen. Das Filmangebot war natürlich auf das Zielpublikum fokussiert; es gab eine unmenge an Bollywoodfilmen in Sprachen, von denen ich nicht mal wusste, dass sie existieren. Daneben gabs aber auch eine handvoll aktuelle und klassische Hollywoodfilme. Da die aktuellen Filme alle recht doof waren, kam ich so mal in den Genuss, "the good, the bad and the ugly" im Original zu sehen.
Dafür gabs auch ein unerwartet ausführliches Musikprogrammm sowie die üblichen Kartenansichten. Eine Besonderheit will ich aber noch erwähnen: es gab zwei Kameras, offensichtlich im Bugrad: eine nach vorne, eine nach unten. Sehr cool! beim taxiing war der Blick nach vorne sehr spannend!
Nun gings also los auf einen recht ereignisarmen Flug - ich hatte ja auch noch Schlaf nachzuholen - und wir landeten nach 8h um kurz vor 11 pünktlich in Chicago.
Nervig war dann nur die Einreiseprozedur, 3/4h in der Schlange zur Einreise, doch endlich dürfte ich nach Befragung, Abgabe der Fingerabdrücke mit Stempel und "Welcome to the United States of America" aus dem Terminal heraus an die frische Luft.
Schnell zur Autovermietung, ins Auto und nachdem das GPS endlich wusste, wo es war, gings auch schon los Richtung Stadt, wo ich mit meinem Bruder und seiner Familie verabredet war.
Gemeinsam fuhren wir dann mit der cta (Chicago Transport Authority) Richtung Downtown Chicago.
Von USA-2010 |
Dieses Strassenbild dürfte den meisten durch viele Filme bekannt sein, so zum Beispiel Blues Brothers, denkt nur an die Verfolgungszene am Ende. Aber ich hatte auch eine Reihe von Deja-Vùs mit Midtown Madness I, ein phantastisches Autofahrspiel, wo man frei innerhalb Chicagos herumfahren konnte.
Von USA-2010 |
Sehr aufregend das mal in echt zu sehen!
Von USA-2010 |
Wir sind an dem Abend noch ein wenig durch den Millenium-Park spaziert, wobei The Cloud Gate am beindruckendsten ist, es handelt sich um eine 100t schwere Grossinstallation aus nahtlos zusammengesetzten Edelstahlplatten, die hochglanzpoliert sind. Der optische Eindruck ist einfach phantastisch, das ganze Spiegelbild ist verzerrt, man glaubt, die ganze Umgebung wird in ein schwarzes Loch gesogen.
Natürlich gibt es hier einen Cache, GCJZDR: Cloud Gate aka The Bean, ein klassischer virtueller Cache.
(Nochmals um mit dem Missverständnis aufzuräumen: ein virtueller Cache ist kein Cache für Stubenhocker, sondern natürlich muss auch dort vor Ort gewesen sein, lediglich aus verschiedensten Gründen kann vor Ort keine Dose versteckt werden und so muss eine Frage beantwortet werden oder ein Phoro hochgeladen werden, um den Cache als gefunden loggen zu können. Erst mit dem wachsenden Erfolg von Suchmaschinen fingen dann die Leute, vornehmlich Europäer, damit an, Lösungen für diese virtuellen Caches aus der Ferne zu finden und die Caches zu loggen. Dies führte erst zu dem Stopp der Freigabe neuer virtueller Caches und später auch zum Ende von vielen, vielen historischen Caches dieses Types, weil Horden von europäischen Fernloggern über sie herfielen, sehr schade!)
Von USA-2010 |
Am nächsten Tag haben wir einen Ausflug zum Navy Pier, einem bekannten Ausflugsziel am Ufer des Lake Michigan in der Innenstadt von Chicago. Es handelt sich um eine ca 1km lange künstliche Landzunge in den See, die zu Anfang tatsächlich als Anleger genutzt wurde, aber seit ca 20 Jahren als Vergnügungspark mit Riesenrad und Karussels, Bootsfahrten und anderen Attraktionen genutzt wird.
Meins ist das nicht, aber es gab doch ein paar nette Blicke auf den See und auf die Stadt und das Wetter war klasse:
Von USA-2010 |
Von USA-2010 |
Von USA-2010 |
Wir fuhren dann noch ein wenig durch die Stadt, wobei mein Bruder noch das Gebäude des Chicago Tribune ansteuerte und mich auf eine Besonderheit aufmerksam machte: In die Fassade sind überall Steine von bekannten Gebäuden oder historischen Orten aus den verschiedensten Ecken der Welt eingearbeitet.
Natürlich gibts hier einen virtuellen Cache, ich habe einen Stein, welcher vom Ponttor in Aachen stammt, für mein Logphoto gewählt:
Von USA-2010 |
Nun war es auch Zeit Abschied zu nehmen und mein Bruder und seine Familie machten sich auf den Weg wieder nach Hause in Richtung St. Louis, Missouri. Ich ging noch ein wenig shoppen.
Und wie ich so an nichts böses denke, sehe ich plötzlich diese Kerle, die mir bekannt vorkommen: Die Homies meines Sohnes! Sie waren zu der Zeit auf Schüleraustausch in Ames, IO, der Partnerstadt Wülfraths. An dem Wochenende machten sie einen Ausflug nach Chicago.
Da haben wir aber alle grosse Augen gemacht, uns doch so zufällig zu treffen.
Wir wussten zwar, dass wir an dem Wochenende gleichzeitig in der Stadt sind, aber dass wir uns treffen, war weder beabsichtigt noch zu erwarten!
Von USA-2010 |
So langsam machte ich mich auch auf den Weg, ich wollte an dem Abend Chicago und Illinois in Östlicher Richtung verlassen, um irgendwo in Indiana in der Nähe der am See entlanglaufenden Interstate ein Motel zu suchen. Am nächsten Tag wollte ich mich am Seeufer entlang cachen, um dann Richtung Auborn Hill bzw Detroit in Michigan zu fahren, denn schliesslich war ich ja nicht zum Spass hier.
Von USA-2010 |
Indianas Küstenlinie zum Lake Michigan ist ein einziges, riesiges Industriegebiet mit überwiegend Stahl- und Schwerindustrie, Arcelor Mittal hat hier die klassischen amerikanischen Unternehmen übernommen. Aber sehr viel sieht sehr runtergekommen aus, der Übergang zwischen noch genutzt und schon lost (oder abandoned) ist hier fliessend; hier wird offensichtlich nicht viel auf Umweltschutz gegeben, Gelände, Gebäude werden einfach aufgegeben und dementsprechend endzeitlich siehts da auch aus. Gary, IN ist so ein Ort. Hab aber leider nicht viele Photos gemacht, war auch schwer einzufangen.
Es gab aber einige nette Stellen, wo man ans Wasser kam und einen schönen, letzten Blick auf die Skyline Chicagos werfen konnte.
Von USA-2010 |
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